Emotions in Slow German | Super Easy German 263

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In this episode Cari and Janusz teach, slowly and clearly, how to talk about emotions in German. They introduce and explain many mood adjectives (e.g., nervös, glücklich, ängstlich, enttäuscht, zufrieden, stolz, traurig, peinlich, genervt, gelangweilt, mutig) and share personal examples of situations when they felt these emotions. Hosts: Janusz Hamerski and Carina Schmid; produced by Easy Languages.

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[00:00]
Janusz, bist du ein emotionaler Mensch?
[00:04]
Extrem sogar. Ja, auf jeden Fall.
[00:08]
Gut, wir reden heute nämlich über Emotionen. Los geht's!
[00:16]
nervös
[00:18]
Ich bin nervös.
[00:22]
Janusz, bist du oft nervös?
[00:26]
Nicht oft, aber es kommt schon vor, dass ich etwas nervös bin.
[00:34]
Wann warst du das letzte Mal richtig nervös?
[00:39]
Ich mag es nicht, ohne eine gültige Fahrkarte zu fahren. Ich bin dann extrem nervös.
[00:49]
Und, machst du das, ohne Fahrkarte U-Bahn fahren?
[00:54]
Ganz selten. Ich glaube, ich habe das zweimal gemacht und wurde auch zweimal erwischt.
[01:02]
Dann warst du zu Recht nervös.
[01:06]
Es kommt nicht von ungefähr.
[01:10]
glücklich
[01:11]
Ich bin glücklich.
[01:15]
Janusz, wann bist du glücklich?
[01:21]
Generell gesehen bin ich immer glücklich.
[01:26]
Besonders glücklich bist du, wenn du dir etwas Neues kaufst.
[01:33]
Das stimmt. Natürlich mit jedem Kauf wird man mit neuer Energie aufgepumpt, aufgefühlt.
[01:43]
Und dann hat man kurzfristig so eine Art Hochstimmung.
[01:50]
Vor dem Urlaub hat Janusz sich einen Campingstuhl gekauft.
[01:56]
Er war so glücklich über den Stuhl. Er hat ihn bis nach England gebracht und dann einmal benutzt.
[02:06]
Ich habe diesen Stuhl jeden Tag gebraucht, nämlich als Gitarrenständer und war jeden Tag sehr glücklich darüber.
[02:15]
angsthaben
[02:17]
Ich habe Angst.
[02:21]
Janusz, bist du ein ängstlicher Mensch?
[02:27]
Das ist eine sehr schwierige Frage.
[02:30]
Ich bin sehr empfindlich und dadurch auch sehr ängstlich.
[02:39]
Allerdings kann ich mit meiner Angst umgehen.
[02:45]
Vielleicht nicht gut umgehen, aber so gut es geht umgehen.
[02:52]
Wenn Janusz im Flugzeug ist, hat er Angst.
[02:58]
Eine große Nervosität und Angst.
[03:04]
Es ist nicht natürlich mit diesem riesigen Ding, voll Kerosin, tonnenschwer, einfach in die Luft abzuheben.
[03:19]
Wichtig, es gibt hier zwei Wörter.
[03:23]
Ängstlich ist so etwas wie ein Zustand.
[03:28]
Wenn man sagt, bist du ängstlich, bedeutet das, du hast sehr oft Angst.
[03:34]
Aber wenn ich von einer Situation spreche, sage ich, ich habe Angst.
[03:39]
Zum Beispiel, du bist im Flugzeug, du hast jetzt Angst, dann sagst du immer, ich habe Angst.
[03:46]
Und wenn du generell ein ängstlicher Mensch bist und oft Angst hast, dann benutzt man das Adjektiv ängstlich.
[03:56]
Enttäuscht
[03:58]
Ich bin enttäuscht.
[04:01]
Cari, wann warst du das letzte Mal enttäuscht?
[04:08]
Ich bin nicht so oft enttäuscht, aber ich erinnere mich, wir waren bei einem Konzert von einer meiner Lieblingsbands
[04:19]
und ich habe mich so sehr gefreut auf das Konzert.
[04:23]
Und dann war ich ein bisschen enttäuscht, weil das Konzert war nicht so toll, wie ich gedacht hatte.
[04:33]
Das Konzert war etwas minimalistisch, es war für die richtigen Kenner.
[04:39]
Das stimmt.
[04:42]
Aber enttäuscht sein hat etwas mit Erwartung zu tun.
[04:47]
Vielleicht hatte ich zu große Erwartungen.
[04:51]
Absolut. Ich liebe den englischen Spruch, lower your expectation.
[04:58]
Genau.
[04:58]
Wie wäre das auf Deutsch?
[05:00]
Äh, setze deine Erwartungen herunter.
[05:05]
Ja, und dann bist du glücklich. Fertig.
[05:09]
Zufrieden
[05:12]
Ich bin zufrieden.
[05:16]
Janusz, bist du zufrieden mit deinem Leben?
[05:20]
Cari, hast du jetzt zwei Stunden Zeit?
[05:24]
Ja, wir haben Zeit.
[05:27]
So viel bräuchte ich wahrscheinlich, um deine Frage zu beantworten.
[05:32]
Aber in einem Satz, ja, ich bin zutiefst zufrieden mit meinem Leben, auch wenn mein Leben nicht immer sehr einfach war.
[05:46]
Und jetzt?
[05:49]
Im Moment bin ich nicht nur zufrieden, sondern glücklich und quietschfidel.
[05:55]
Quietschfidel, tolles Wort.
[06:00]
Stolz
[06:02]
Ich bin stolz.
[06:05]
Janusz, ich bin sehr stolz auf dich.
[06:09]
Warum das?
[06:11]
Warum das?
[06:13]
Weil du seit vielen Monaten mit viel Disziplin und Engagement eine Diät machst und dabei noch sehr lustig bist.
[06:25]
Jeden Tag schreibt Janusz eine lange Liste, wie in der Schule.
[06:31]
Du machst eine Tabelle, du schreibst, was du gegessen hast und du rechnest mit deinem ganzen mathematischen Verständnis deine Kalorien aus.
[06:42]
Mein mathematisches Verständnis beschränkt sich auf einen Taschenrechner, den ich mir gekauft habe.
[06:50]
Aber tatsächlich, ich bin selber, vielleicht nicht stolz, aber sehr angenehm überrascht, dass ich es schaffe, langsam mein Leben still zu verändern, mittels quasi einer literarischen Fertigkeit, indem ich nämlich jede Kalorie aufschreibe, die ich zu mir nehme.
[07:16]
Ist das schon Literatur?
[07:18]
Für mich ja.
[07:20]
Solche Konversationen in einfachem und langsamem Deutsch sind hilfreich, gerade wenn man Anfänger ist oder in der Mittelstufe.
[07:33]
Und ich möchte euch heute empfehlen, nicht nur solche Konversationen zu hören, sondern auch selber zu üben, sprechen zu üben.
[07:42]
Und jetzt denkt ihr vielleicht, hm, ich habe keinen Janusz, mit dem ich langsam sprechen kann.
[07:49]
Dafür möchte ich euch empfehlen, mit einem privaten Tutor oder einer privaten Tutorin zu arbeiten.
[07:55]
Wir arbeiten schon lange mit unserem Partner italki zusammen.
[07:59]
italki ist eine wunderbare Plattform mit hunderten Angeboten.
[08:03]
Ihr könnt dort einen privaten Tutor oder eine Tutorin finden und genau das üben.
[08:08]
Ihr könnt diese Person bitten, bitte lass uns langsam sprechen, zum Beispiel über Emotionen.
[08:15]
Und so könnt ihr Schritt für Schritt auch euer gesprochenes Deutsch verbessern.
[08:20]
Wenn ihr über unseren Link kommt, bekommt ihr sogar noch einen tollen Rabatt.
[08:24]
Ihr könnt zehn Dollar sparen, nachdem ihr eure ersten zwanzig Dollar ausgegeben habt.
[08:29]
Also benutzt unbedingt unseren Link hier unten in der Beschreibung.
[08:35]
Traurig. Ich bin traurig.
[08:41]
Janusz, bist du oft traurig?
[08:47]
Traurigkeit ist unter Umständen ein sehr schönes Gefühl.
[08:54]
Es gibt verschiedene andere Wörter dafür, zum Beispiel nostalgisch sein oder
[09:01]
Nostalgisch ist eine Form von Traurigkeit.
[09:06]
Aber wann warst du das letzte Mal in einer Situation traurig?
[09:13]
Das ist eine sehr schwierige Frage.
[09:16]
Ich glaube, ich habe etwas falsch gemacht.
[09:21]
Ich habe mich falsch benommen und am nächsten Tag dachte ich, hey, das war nicht gut.
[09:27]
Das war etwas, was du nicht wolltest.
[09:30]
Und das hat mich traurig gemacht, weil das war wie etwas, was nicht in Ordnung ist.
[09:38]
Als ob ich mich selber verletzt hätte, als ob ich zu dumm wäre, um es besser zu machen.
[09:45]
Das hat mich sehr traurig gemacht.
[09:48]
Und viele andere Sachen, die mich traurig machen sollten, zum Beispiel, dass unser Universum irgendwann weg ist,
[09:59]
das macht mich traurig, aber auf eine gemütliche Weise.
[10:04]
Weinst du oft?
[10:06]
Ich weine sehr oft, ja.
[10:08]
Bei jedem zweiten Film?
[10:11]
Ja, und selbst bei den Katzenvideos.
[10:16]
Peinlich.
[10:19]
Das ist mir peinlich.
[10:23]
Peinlich.
[10:24]
Janusz, was ist dir peinlich?
[10:29]
Nichts.
[10:31]
Ach doch, bestimmt.
[10:33]
Ich habe das schon einmal erzählt.
[10:35]
Wenn ich etwas Falsches gemacht habe, Unnötiges gemacht habe, wenn ich zum Beispiel Leute zugelabert habe, und dann irgendwann merke ich...
[10:47]
Mansplaining ist dir peinlich?
[10:49]
Das ist aber neu.
[10:51]
Mansplaining nicht.
[10:53]
Weil beim Mansplaining bin ich sehr glücklich, ob es ankommt oder nicht.
[10:58]
Aber manchmal rede ich und rede und rede und dann merke ich, die Leute hören zu, nur weil sie höflich sind.
[11:10]
Aber an sich warten sie schon, dass ich endlich aufhöre.
[11:14]
Das ist peinlich.
[11:16]
Früher als Kind oder als Jugendliche war mir so viel peinlich, zum Beispiel, wenn ich im Unterricht etwas Falsches gesagt habe,
[11:27]
war mir das unendlich peinlich.
[11:29]
Und als Resultat habe ich mich ganz selten gemeldet.
[11:33]
Nur dann, wenn ich 100% sicher war.
[11:35]
Und das ist dumm.
[11:37]
Ich habe viel zu wenig geredet in der Schule, weil mir alles peinlich war.
[11:41]
Das ist nicht nur dumm, sondern ich glaube, dahinter versteckt sich ein bisschen deine Arroganz.
[11:50]
Weil deine Erwartung ist, ich bin perfekt.
[11:52]
Alles, was ich sage, ist richtig.
[11:54]
Und wenn nicht, dann ist es mir richtig peinlich.
[11:58]
Gut, das werde ich nochmal psychologisch aufarbeiten.
[12:02]
Aber du bist jetzt locker drauf.
[12:06]
Jetzt hast du damit keine Probleme, oder?
[12:08]
Danke.
[12:10]
Sehr oft erzählst du mir Sachen, die offensichtlich nicht stimmen.
[12:14]
Und dann bist du noch stolzer drauf.
[12:20]
Noch ein Hinweis.
[12:22]
Das Wort peinlich, man kann das einfach so als Adjektiv benutzen.
[12:28]
Das ist peinlich.
[12:30]
Zum Beispiel, wenn eine Situation peinlich ist.
[12:32]
Wenn man es auf sich selbst bezieht, muss man das reflexiv benutzen.
[12:38]
Das ist mir peinlich.
[12:40]
Diese Situation ist mir peinlich.
[12:44]
Oder ist dir das peinlich?
[12:49]
Ja.
[12:51]
Genervt.
[12:53]
Ich bin genervt.
[12:57]
Cari, wann warst du das letzte Mal genervt?
[13:01]
Ich bin Deutsche.
[13:03]
Ich bin oft genervt.
[13:05]
Dauergenervt.
[13:07]
Ich wollte auch fragen, Cari, wann warst du das letzte Mal nicht genervt?
[13:13]
Ja, das stimmt, Janusz.
[13:15]
Manchmal sind wir genervt.
[13:18]
Letztes Mal am Samstag.
[13:20]
Wir saßen in der Deutschen Bahn.
[13:22]
Die Klimaanlage war kaputt.
[13:24]
Unser Platz war besetzt.
[13:26]
Es war total voll.
[13:28]
Das Internet hat nicht funktioniert.
[13:30]
Und der Strom auch nicht.
[13:32]
Da war ich total genervt.
[13:34]
Und ich sage dann noch mal, reduziere deine Erwartungen.
[13:38]
Und dann bist du wieder glücklich.
[13:40]
Ja.
[13:42]
Reduziere deine Erwartungen.
[13:44]
Und dann bist du wieder glücklich.
[13:46]
Kleiner Tipp von Janusz.
[13:50]
Gelangweilt.
[13:52]
Ich bin gelangweilt.
[13:56]
Janusz, bist du manchmal gelangweilt?
[14:00]
Ich bin normalerweise nie gelangweilt.
[14:04]
Aber wenn ich erschöpft bin.
[14:08]
Wenn wir zum Beispiel sehr lange Zug fahren.
[14:12]
Nach einem schweren Tag davor.
[14:16]
Und dann bin ich einfach erschöpft und schwach.
[14:20]
Und ich habe nicht mehr die Energie, um mich aktiv zu beschäftigen.
[14:24]
Und dann gucke ich mir zum Beispiel süße Katzenvideos.
[14:28]
Das macht mich sehr glücklich.
[14:32]
Ich weiß nicht, wie ich das jetzt auf Deutsch sagen kann.
[14:36]
Faith in humanity restored.
[14:40]
Videos, wo Leute...
[14:42]
Der Glaube an die Menschheit wiederhergestellt.
[14:46]
Genau.
[14:48]
Und da sind so tolle Menschen, die irgendwelche Katzen retten.
[14:52]
Oder anderen Menschen helfen.
[14:56]
Es ist fantastisch.
[14:58]
Und ich weine auch dabei.
[15:00]
Wahrscheinlich, weil ich so erschöpft bin.
[15:02]
Das ist dann auch noch gemütlich.
[15:06]
Gut, also dann doch keine Langeweile.
[15:10]
Ja, wenig Langeweile in meinem Leben. Leider.
[15:14]
Mutig. Ich bin mutig.
[15:18]
Zum Abschluss noch etwas Positives.
[15:22]
Mut. Janusz, bist du mutig?
[15:26]
Ich bin sehr mutig sogar.
[15:30]
Gerade, weil ich auch ängstlich bin.
[15:34]
Wenn jemand keine Angst empfindet, der ist ja auch nicht mutig.
[15:38]
Sondern er ist stumpf.
[15:42]
Und wer aber fähig ist, seine eigene Angst zu überwinden, der ist mutig.
[15:48]
Und das bin ich.
[15:50]
Jedes Mal, wenn du in ein Flugzeug steigst.
[15:54]
Jedes Mal, wenn ich mit dem Kommunismus als Untergrundsoldat gekämpft habe.
[16:00]
Das ist noch eine ganz eigene Geschichte.
[16:04]
Janusz hat in seiner Jugend den Kommunismus bekämpft.
[16:08]
Ratet mal, wer gewonnen hat.
[16:12]
Diese Geschichte werden wir noch in der Zukunft erzählen.
[16:16]
Das waren sie. Unsere Emotionen.
[16:20]
Janusz, ich habe gelernt, du bist ein ungewöhnlich emotionaler Mensch.
[16:24]
Noch mehr als ich dachte.
[16:28]
Wie ist das mit euch? Seid ihr emotional?
[16:32]
Welche von unseren Emotionen konntet ihr richtig fühlen?
[16:36]
Schreibt uns einen Kommentar. Bis bald.
[16:40]
Auf jeden Fall. Diese Sachen begeistern mich am meisten.
[16:44]
Es gibt so Momente, wo du denkst, mein Leben verändert sich.
[16:48]
Zum Besseren.
[16:52]
Dann ist es schön. Dann ist es so zutiefst schön.
[16:56]
Ich hoffe, du hast das noch aufgenommen, Chris.